Historie

Gründungsjahre und Ersterwerb im Isartal

Der Verein wurde 1927 von 50 Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe gegründet, um den Kollegen eine Möglichkeit zur Freizeitgestaltung in der Nähe von München zu schaffen, da in der damaligen Zeit die Mitarbeiter auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen waren und keine größeren Ausflüge machen konnten.

Das Bekanntwerden der Vereinsgründung brachte auch bald eine Reihe von Objektangeboten aus den verschiedensten Gegenden und in unterschiedlichen Preislagen. So wurde aus den vielen Angeboten, ein sechs Tagwerk großes Waldgrundstück im Isartal, nahe dem Jagdhaus Oberdill, zum Ankauf vorgeschlagen. Nachdem die Finanzierung durch Entgegenkommen des Herrn Kommerzienrates Hans Wagner, Besitzer der Wagnerbrauerei, sichergestellt war, wurde im September 1927 das Grundstück erworben.

Die damalige Vorstandschaft – bestehend aus dem 1. Vorsitzenden Christian Karrer (Oberschaffner), 2. Vorsitzenden Michael Steininger (Schreiner), 1. Kassier Franz Rögner (Schaffner), 2. Kassier Josef Kohlbeck (Schlosser), Schriftführer Josef Markl (Messgehilfe), Beisitzer Karl Raible (Oberschaffner), Beisitzer Sebastian Limmer (Schlosser) und den beiden Revisoren Alois Schneider und Guido Schnäble – bewies damit ein glückliches Händchen.

Herr Kommerzienrat Hans Wagner stellte 15.000,- RM (Reichsmark) zu 5% Zinsen zur Verfügung. 
Der Kaufpreis für diese sechs Tagwerke Wald betrug 12.800,- RM einschließlich Notariatskosten und Grunderwerbssteuer, sodass noch genügend Geld für die Umzäunung usw. zur Verfügung stand. 
Ein Aufruf der Vorstandschaft zur freiwilligen Mitarbeit in der Freizeit, fand gute Unterstützung bei der Belegschaft und so war es möglich, noch im Herbst des Gründungsjahres die gesamten Holzfällerarbeiten sowie den Aushub der zirka 500 m langen und 3 m breiten Zufahrtsstraße zu tätigen. Der Grund zu dieser Straße wurde von Herrn Peter Schneider aus Straßlach dankenswerter Weise kostenlos abgetreten. Es erwiesen sich die Herren Schneider und Pauli (Bürgermeister in Straßlach), letzterer der Verkäufer der ersten vier Tagwerk Wald, auch für die Zukunft als wertvolle Gönner des Vereins. Durch die Unterstützung der Straßenbahndirektion unter den Herren Oberbaudirektor Scholler und Baudirektor Schamberger konnte im Frühjahr 1928 das gesamte Gelände gesäubert, planiert und eingezäunt werden. 

 

 

 
Das Aufkiesen der Zufahrtsstraße übernahm damals die Gemeinde Straßlach. Herr Kommerzienrat Wagner, der schon das Geld für den Erwerb des Grundstücks zur Verfügung stellte, ließ auch noch eine 200 qm große Wirtschaftshalle (den heutigen Feststadl) aufbauen.

So konnte mit wertvoller Unterstützung des Männerchors und der Straßenbahnerkapelle am 28. April 1928 die Eröffnung des Ferienheims als Tageserholungsstätte gefeiert werden. Im Jahre 1930 erwarb die Vorstandschaft das alte Verwaltungsgebäude der Gasanstalt am Kirchstein in München. Dieses Gebäude wurde mit vielen freiwilligen Helfern Stein um Stein abgetragen und für die Errichtung des heutigen Ferienheimes genutzt.
Nach seiner Fertigstellung im Jahre 1933 wurde das Ferienheim vom NS-Regime übernommen und der Verein zur Liquidation gezwungen. Erst im Jahre 1948 erfolgte die tatsächliche Rückübereignung des Ferienheimes, konnte aber erst im Frühjahr 1951 wieder von den Kollegen genutzt werden, da sich bis zu diesem Zeitpunkt eine Textilfirma darin befand. Das Ferienheim war restlos verwahrlost und es war kein Inventar mehr vorhanden.

Dank der Unterstützung durch Zuwendungen einiger Förderer, des Münchner Stadtrats, der Direktion der Verkehrsbetriebe, sowie eines Darlehens der Gewerkschaft ÖTV war es möglich, das Ferienheim wieder  in Betrieb zu nehmen.

Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1989 wurde das Ferienheim in eigener Regie geführt und beherbergte auch „bedürftige Berliner Gäste“, für die es auch eine Heimleitung gab. Nach Ausbleiben der Berliner Gäste schrieb das Ferienheim trotz einem jährlichen Zuschuss der Stadtwerke München immer höhere rote Zahlen.

Der Vorstand erhielt damals das Angebot von den Stadtwerken München, die Defizite des Vereins so lange zu übernehmen, bis das geschätzte Vermögen des Vereins aufgebraucht sei. Anschließend sollte dann das Anwesen in Straßlach den Stadtwerken München überschrieben werden.

Die Vorstandschaft entschied sich aber, die finanzielle Sanierung des Vereins aus eigener Kraft zu versuchen.
Getreu dem Motto: „Was unsere Kolleginnen und Kollegen aufgebaut haben, wollen wir erhalten“

Dem damaligen 1. Vorsitzenden Franz Losleben und dem Personalratsvorsitzenden Bela Schandl, sowie dem ehemaligen Sprecher der Werkleitung Walter Layritz, ist es zu verdanken, dass das Ferienheim von den Stadtwerken München 1994 ein Darlehen zur Begleichung der Schulden erhielt.  In der darauffolgenden Generalversammlung wurde  beschlossen, das Ferienheim künftig zu verpachten, um mit den Pachteinnahmen die anfallenden Erhaltungsaufwendungen begleichen zu können. 
Dadurch konnte das Ferienheim vor seinem Verfall gerettet werden. Der damalige Pächter Rolf Kistner, – wieder ein Glücksfall für den Verein –  lies das gesamte Ferienheim auf seine Kosten renovieren und führte es 12 Jahre unter dem Namen „Entenalm“.

Im Jahre 2004 gelang es der Vorstandschaft –  bestehend aus dem 1. Vorsitzenden Gerhard Amann, 2. Vorsitzenden Franz Losleben, Geschäftsführer Roland Riederer, 1. Kassier Johann Dietsche, 2. Kassier Reinhold Behringer, 1. Schriftführerin Sieglinde Schmid, 2. Schriftführerin Rosemarie Zitzelsberger, den Beisitzern Peter Schneider, Anton Rutz, Alois Hoschkara, Bela Schandl und Erich Konrad sowie den beiden Revisoren Christian Stahl und Barbara Wenda – den Stadtwerken das 1994 gewährte Darlehen  zurück zu zahlen und den Verein wieder auf finanziell, solide Füße zu stellen.

Ein Pächterwechsel stand 2007 an. Aus der „Entenalm“ wurde nun unter den neuen Wirtsleuten Andrea Kveder und Andreas Furtmayr der „Grünwalder Forstwirt“. Seitdem wurden nun im „Grünwalder Forstwirt“ die Gäste mit alpenländischer und mediterraner Küche verpflegt. Für die kleinen Gäste ist außerdem viel Spielfläche mit diversen Geräten in dem wieder eröffneten Biergarten (mit Selbstbedienungsbereich) vorhanden.

Liebe Kolleg*innen, wir wissen, dass in der heutigen Zeit die Freizeitangebote so überwältigend sind und bei weitem nicht mehr nur in der näheren Umgebung gesucht werden. Dennoch glauben wir, dass ein Ausflug mit dem Fahrrad, ein Spaziergang von Grünwald durch den Grünwalder Forst nach Straßlach ins Ferienheim eine schöne Möglichkeit ist, gleichzeitig die einheimische Natur und die gemischt mediterrane, bayrische Küche vom jetzigen „Wirtshaus zur alten Tram“ genießen zu können.

Geschäftsführer

Stefan Lins